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Schempfwerdr

Schempfwerdr ond Beleidigonga

Bei ons Schwooba spielad Schempfwerdr a ganz a graussa Roll. Wobei mr au do ganz genau zualoosna muaß. S’kommd emmer uff dui jeweiliga Situatio druff a. Zmol sollad Schempfwerdr dadsächlich beleidiga, abr s andermol kennad mr drmit au a gewisse Begeischderong zom Ausdrugg brenga. Dia zwoi meischtgebrauchde Schempfwerdr bei de Schwooba sen zweifelsfreiSeggl onDaggl. Wobei s bei boide nadierlich jede Menge Schteigerungsforma geit. Wele des sen, kennad r no weidr onda nochlesa. Abr nemmad mr grad amol dr Seggl. Wenn mir dees geganibr ma Schwoob gebrauchad, hot des en ganz andra Schdellawerd als wia wenn mr zom a Raigschmeggda “Sie Seggel” sagat. Au beim Daggl muass mr differenziera. Do isch dr Halbdaggl dui schlemmschde Form.Weil der isch schau so bleed, dass et amol zom Daggl langd.

No was grondsätzliches. Wird
- Allmachts...bzw.
- Granada...bzw.
- jesasmääsichs. bzw.
- donderschlächdigs

vorna nagschdelld, hodd mr sozusaga für jedes Schempfword die Steigerungsform (siehe au onda). Mit Allmachtsgranada... bzw. Granadaallmachts... vorna dranna, erreicht mr scho die zweite Stufe. Die allerhögschde Stufe hodd mr z.B. mit Du bisch dr saubleedschde Granadaallmachtshalbdackel aller Zeida, dr saubleedschde

Aff

Affe
Steigerungsformen: u.A. Affaarsch, Affagsichd, saudommer Aff, allmachdsliadrichr Aff, segglbleeder Aff, Rodzaff

Arsch

Ich würde es mal “großer Idiot” definieren. Steigerungsformen: Arschbaggagsichd, Arschkachel, Arschloch, Arschdaggl. Es gibt dann aber auch noch Arschglatt: 1. sehr rutschig (bass fai bloos uff, d’Schdrooß isch arschglatt), 2. sehr lustig (neilich be dem Komiker, des war fai arschglatt). Dann gibt es noch den Lahmarsch = langsamer und behäbiger Mensch.

Bachl

Ist ein ernstgemeintes und schweres Schimpfwort für jemand, dem man elementare, geistige oder soziale Fähigkeiten abspricht. Also ein Idiot, Trottel, Dummkopf, ungeschickter Kerl

Bäffzg (w), Bäffzgr (m)

Ein Mensch, der ständig meckert, nörgelt oder hinterhermault

Bähmull

langweiliger Mensch, wehleidiger Mensch

Bagaasch

Pack, Meute, Bande, Gesindel, Gruppe von Menschen, über die man sich ärgert. Kann auch die “bugglige Verwandschaft” betreffen,

Bajass

Hanswurst, Narr, Spassmacher

Bauratrampel

Trampel, ungeschickter Mensch

Beasa

1. Besen
2. bösartige Frau ("Dui isch aber en baisr Beasa")
3. Weinwirtschaft (Besenwirtschaft)

Beisszang

bissiges, unhöfliches, übellauniges Weib
Steigerungsform: jeesasmäässiche Beisszang

Blonza

1. Blutwurst
2. Dicker, kleiner Mann

Bohnaschdegga

1. Haltestab für Bohnenpflanzen
2. Ein sehr dünner Mann. “Der isch so dirr, der kennd sich hender ma Bohnaschdegga omziaga.”

Bronzkachl

Piss-Nelke, etwas grober ausgedrückt: Pinkelnde Frau

Bruddlr

Jemand der ständig vor sich nabruddld. Wenn der Schwabe grantig ist (also noch schlechter gelaunt, als üblich), dann bruddld er. Das ist eine vergleichsweise geräuscharme Möglichkeit, seinen Unmut anhaltend und auch auffallend kundzutun. An sich isch jeder Schwoob en Bruddlr.

Bullabeissr

aggressive Person

Dagdiab

Faulenzer, Taugenichts, Nichtsnutz

Daggl

1. Dackel (deutsche Hunderasse, auch Dachshund oder vor allem in der Jägersprache Teckel genannt)
2. Schimpfwort
Steigerungsformen:
Allmachtsdaggl, Allmachdsgranadadaggl, Erzdaggl, Jenseitsdaggl, Granadadaggl, Grasdaggl,
Mordsdaggl, Saudaggl, Schmalzdaggl, Volldaggl, Halbdaggl

Dibbl

Dibbl ist eine Drehkrankheit der Schafe, die deren Gehirn schwer schädigt. Von erfahrenen Schäfern wurde er daher herausgebohrt. Auf den Menschen übertragen: Dummkopf, jemand der es nicht blickt, aber trotzdem meint, der oder die Klügste oder Schönste zu sein. Dem gehört der Dibbl (ge)bohrt, sagt man als ob die Dummheit oder Krankheit durch ein Loch im Kopf entweichen könnte.

Dipfalesscheisser

Perfektionist, Mensch der alles ganz genau nimmt

Dralle

Wird verwendet, wenn man jemandem mitteilen möchte, dass er ein dummer, ungeschickter Mensch ist, wobei die Nebenbedeutung gutmütig, ungefährlich mitschwingt.

Drecksau

Dreckspatz, Ferkel, Schmutzfink, gemeiner, rücksichtsloser Mensch. Wildsau geht auch.

Drialer

1. Langsamer, schwerfälliger Mensch oder trödelnder Arbeiter
2. Kinderlätzchen
3. Tropf- Essensspuren auf der Kleidung

Dubbl

Depp, Idiot, Tolpatsch. Kann aber in der Verniedlichungsform auch nett gemeint sein: “O mai klais Dubbale, was hosch denn wieder gmachd?”

Endaklemmer

Geizhals, Geizkragen (siehe auch Pfennichfuxer)

Flädrawisch

Noch etwas galant ausgedrückt: Eher unschöne Frau

Fleggarädsch

Tratschweib. Sprachrohr eines Dorfes.

Galgaschtrick

Spitzbube, Lausbube

Glufamichel

Erbsenzähler, übergenauer und kleinlicher Mensch

Gratzbirschd

siehe Haderkatz

Grifflschbidzzr

Übergenauer und kleinlicher Mensch, Pedant

Gsälzbär

1. Liebevolle Bezeichnung für einen Dummkopf
2. muffeliger Mensch
3. Jemand, der gerne Marmeladenbrot isst

Habergoiß

Dürre Frau

Haderkatz

Böses, zanksüchtiges Weib

Haderlomp

Schlitzohr, Taugenichts, Gauner

Hamballe

Hampelmann, Schussel, Kasper

Hasafuß

Feigling, ängstlicher Mensch

Heggabeerlesbronzer bzw. Heggabronzer

jemand, der ins Gebüsch uriniert, negative Bezeichnung für einen »Windhund«.

Hornochs

Do gibt’s so viel Erklärunga. Do miassad ihr do naigugga: https://www.openthesaurus.de/synonyme/Hornochse

Hosascheissr, Hosabronzr

Angsthase, Feigling

Huddl

Bösartige oder auch ungepflegte, unordentliche Frau
Früher hat man mit dem 'Huddl' im Backhaus die glühenden Kohlestücke weggewischt, bevor das Brot eingeschossen wurde. Damit der 'Huddl' nicht anbrannte oder verkohlte, musste man entsprechend schnell sein.

Hurgler

Schlamper, Taugenichts

Kachl

1. Brattopf
2. Unsymphatische ältere Dame (Dui alda Kachl, dui alda)

Kanallje

fr: canaille, Gesindel, Schuft, Schurke, Lump

Karramensch

Frau, die sich mit jedem einlässt, Miststück.

Lällabäbbl

Schwerfälliger Mensch, Langweiler, Feigling, Angsthase, Weichling, Mensch ohne eigenen Antrieb

Laggl

Tölpel - aber auch großer Mann

Lausgrodd

Eigentlich kein Schimpfwort. Eher positive Bezeichnung für ein noch unreifes, doch liebenswertes Mädchen

Lôhle (Loohle)

Langweiler, Blindgänger, Flasche, Graupe, Heini, Krücke, Loser, Lulli, Lusche

Lombadier, Lombamensch

Miststück, Aas, Biest, Hexe

Luadr

Raffinierte aber auch hinterhältige Frau

Lugabeidl

Lügner. Glaub dem Lugabeidl nix. Wenn der zwoi Werdr said, hodd er vier mol gloga.

Mooschdkopf

Dümmlicher Mensch (großer Kopf, wenig Inhalt)

Muggamelker

Korynthenkacker

Pfeifakopf

dümmlicher, einfältiger Mensch

Pfennichfuxer

Geizhals, Geizkragen, Dr Schwoob hodd do drfür abr noch jede Menge anderer Schemfwerdr
Weitere Schempferdr senn z.B.: Geizhammel, Geizknochen, Knicker, Knickstiefel, Knorzer, Furzklemmer, Endaklemmer

Raddagiggl

durchtriebener Mensch, Schlitzohr

Ragall

Zänkisches, böses Weib

Ratschkattl

geschwätzige Frau. Wer will, dass eine Neuigkeit die Runde macht, teilt sie ihr mit, dann bekommen es auch wirklich alle mit.

Riabadibbl

Dümmlicher, einfältiger Mensch. Der isch z’domm zom a Loch en Schnai bronza.

Rotzaff

junge, freche Person

Sau

1. Weibliches Borstentier.
2. Rennen (Sau om dai Leaba)
3. Schimpfwort (gehört zu den schwereren Beleidigungen)
Steigerungsformen: Dreggsau, dauba Sau, domme Sau, bleede Sau, Saubär, Saudaggl, Sauhond (kann aber auch positiv verwendet werden, wenn einer was außergewöhnliches geschafft hat - “Du bisch mr fai so en Sauhond”), Sauigl (Dreckspatz), Saumensch bzw. Sauluder (weiblich), Saukerle (männlich), Saubua (Knabe), Saubagaasch (Pack)
3. Dient auch zur Bekräftigung von Gesagtem:
Sausoich (Steigerung zu Glomb), Sauweddr (schlechtes Wetter), saumäßig (außerordentlich -
der hot en saumäßiga Ranza, I mog di fei saumäßig), sauguad (Spitzenklasse, höchstes Lob, für ein Essen), Saukrach (Lärm), Saukald (Arschkalt), Sauglatt (arg rutschig aber auch lustig - siehe auch Arsch...) Sauschwer (1. ganz arg schwierig. 2. schwere Last zum tragen), Saugschäft (schwere Arbeit, Drecksgschäft) Saudagglhafd gloffa (dumm gelaufen), Sauhongr (großer Hunger), Granadasauerei (große Unordnung), Sauschdall (unaufgeräumtes Zimmer - Du hosch a Granadasauerei en Deim Sauschdall), Sauschdalldierle,

Schella

Bösartiges, unsymphatisches Weibsbild

Schendmärr

1. Die Mähre (von meriha) bezeichnete ursprünglich ein weibliches Pferd, das heute Stute genannt wird. Später wandelte sich die Semantik zu Schindmähre, einem alten, abgetriebenen, abgemagerten, lahmen Pferd.
2. Als Schimpfwort wird es für ein altes zänkisches, unsympathisches Weib verwendet

Scheraschleifer

...ist natürlich ein Scherenschleifer, aber der Begriff wird auch als Schimpfwort benutzt für jemand, der unzuverlässig ist, dem man nicht obedengd trauen kann.

Schlangafanger

durchtriebener Mensch, Betrüger, Taugenichts

Schlawagg

Unordentlicher, unsauberer Mensch, auch durchtriebener, gerissener Zeitgenosse. Auch: Schlawiner bzw. in der Steigerungsform: Erzschlawiner

Schnogahuaschdr

Jemand der sich wichtig machen will, aber nicht ernst genommen wird.

Schuiraburzlr

D’Schuir ist das schwäbische Wort für Scheune. Burzla dedeutet hinfallen stürzen. En Schuiraburzlr isch a granadamässiger Schussel.

Seggl

1. Männliches Glied (“Wenn mei Dande en Seggl hedd, no wärs mei Ongl”).
2. Schimpfwort.
Steigerungsformen: Allmachtsseggl, Bauraseggl, Dauber Seggl, Granadaseggl, Huraseggl, Lombaseggl, Oberseggl, Quadradsseggl, Schoofseggl, Seggale, Seggalesbeck, Seggalespetr, Seggldomm

Sembl

Ursprung ist das französische Adjektiv simple. Bedeutung: einfaltig, harmlos, schlicht von Sinn und Verstand. Dann gibt’s noch den Huatsembl. Hat aber nichts mit der Kopfbedeckung zu tun. Das Wort “hut” war die Bezeichnung der bürgerlichen Wachtpflicht an den Toren einer Stadt. Wer im Mittelalter so simpelhaftig war, keine Befreiung von seiner Hutpflicht (Wachtpflicht) zu erhalten, war zur Wacht verpflichtet und somit ein Hutsimpel.

Siach

Abwertend über eine männliche Person
Steigerungsformen: Hurasiach, Feldsiach, dauber Siach, oobachaner Siach, fauler Siach

Soichbeidl

Dummschwätzer

Soifasiadr

Langweiler, beschränkter Spießbürger.
Wenn einem aber ein "Seifensieder” aufgeht, dann geht einem ein "Licht" auf. (Der Seifensieder war zugleich Kerzenmacher)

Spitz

1. Hunderasse
2. männliches Geschlechtsteil
3. Schimpfwort (siehe auch Seggl)

Subbadrialer

Trielen ist ungefähr gleichbedeutend mit sabbern, ein Subbadrialer
ist jemand, dem beim Essen die Suppe aus dem Mund läuft. Ein Trieler ist allerdings auch ein langsamer Mensch. Auch Subbakaschbr.

Vogelschaich

Dürre, hässliche, nachlässig gekleidete Person

Waidag

Nervensäge, Schlamper, Taugenichts, Lump

Zibeb

1. getrocknete Weinbeere (also eine Rosine)
2. Schimpfwort: Alte Jungfer, altes schrumpeliges Weib

 

 

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