Mein Vaddr, ein gelernter Schmied, hat en Schduagard bei dr Bundesbahn en dr Werkstatt gschaffd. Nebaher hat er sich zom Lokführer ausbilda lassa. A eigene Wohnung hat er nicht ghedd, sondern er hat im Ledigenheim von dr Bundesbah en Untertürkheim gwohnd. Aus dem Grond haben mai Muaddr und i nach wie vor z’Schopfla gwohnd. 1952 hend mir noo a Wohnung in Schduagard en der Rosensteinstrasse griagd und mir senn dann naazoga. Wobei mai Lebensmittelpunkt -zumindeschd bis ich eine Lehre agfanga hann- immer Schopfla war. Halt weil mir oft nuffgfahra sind und dann au immer längere Zeit bliebasenn. Und wo i dann in die Schule komma ben, hanne sämtliche Ferien und Wochaende uff dr Alb verbracht.

Jetzt zunächst mal ein paar Bilder aus meiner frühen Kindheit en Schopfla:

Bei denne Bilder oben, ist sicher unschwer zu erkenna, dass es sich um mai Dauf handelt. Bilder sind vor dem Haus von maim Ähne ond meiner Ahna uffgnomma worda.

Wer Anfang der fuffzger Johr auf dem Land uffgwachsa isch, weiss wovon ich schwätz, wenn ich sage, dass mr nedd zartbesaitet hodd sai derfa. Die Tierschützer von heit wären wahrscheinlich die glatte Wänd nuffganga.

Damals hodd man die Kater ja nicht kastriert. So hodds halt jesasmässig Nachwuchs bei den Katza gebba. Und seinerzeit hosch ja die Kätzla nedd in ebay Kleinanzeigen naisetza kenna. Kätzla behalten ging aber au nicht. Was isch bassiert? Man hat sie an die Mischdemauer nagschlaga. Dann waren sie logischerweise tot, und man hat sie vrgraba.

Oder s’Henna schlachda. Kopf uff den Spaltblock, Beil nonder - Kopf ab. Man hat halt gut die Flügel halten müssen. Hat man losglassa sind dia Henna noch ohne Kopf im Garda rompfluadrad.

Beim Hasa schlachda. Has an den Hinterläufen en d’Höhe glupfd, Knüppel ens Gnick - aus die Maus bzw. Hase hee.

Auch beim Säu metzga ischs a bisschl herb zuganga. Die Schweine haben gespürt, was auf sie zukommt. Des isch dann auf Fluchtversuche und jesasmässig lautem quieka nausgloffa. Wenn mr se dann sicher ghedd hodd, Bolzenschussgerät angesetzt und damit die Sau betäubt. Dann isch die Sau kopfüber aufghängd worda und mit einem Messer hodd man den Hals uffgschlidzd, dass se ausbluaded isch. Des Blut hat man dann in einer Schüssel uffgfanga ond mit andere Zutaten Blutwurst draus gmacht.

Und obwohl ich des ällas mitaguggd han, hodd mich doch ois ganz schön lange beschäftigt. Wie ich scho erwähnt hann, war mai Ehne Schäfer. Dodrzu erst mal zwei Bildla mit maim Ehne als Schäfer::

En Schäferhond hodd er natürlich au ghedd. Mohr hodd er ghoissa (dürfte man heute en Hond noch Mohr taufa?) ond war mein bester Freund. Wo i dann mit maim Ehne zum Schafhaus glaufa ben, isch mir aufgfalla, dass am Mohr an der hinteren Flanke s’Fell rausganga isch. War a richtige Platte wo schon kahl war. Des hanne nadierlich maim Ehne zeigt und gfrogt was er denn hodd. Er hat gemeint, dass er das jetzt au nedd woiß. Zwei Tage später henn se dr Mohr erschossa und vergraben. Des hann ich aber erst erfahra, wo ich nach dem Mohr gfragt hann. Da habe ich ewig lang a schlechtes Gwissa ghedd, weil ich der Meinung war, dass es meine Schuld war, weil ich ja dr Ehne drauf aufmerksam gmachd hann. Was er für a Krankheit ghedd hodd, habe ich nie erfahra.

Wie ihr oba seha kennad, hanne aber ansonsten eine wunderschöne Kindheit en Schopfla ghedd. Wenn ich jetzt hier alles schreiben würde, was ich im Laufe meiner Schopflochzeit so erlebt habe, däd des wahrscheinlich a Johr daura, bis i damit fertg wär. Daher nur ein Abriss des Erlebten. Mit Bildern kann ich da jetzt allerdings nicht mehr dienen. Aktivitäten waren joo mehr oder weniger ällas “Outdoor”. Ond domools hosch jo koi Smartphone ghedd, wo da ällas hosch fotografiera kenna, gell.

Wie gsagd, hodd sich das meiste em Freia abgespielt. Ond zwar em Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Kommad mr erst mal auf die Sommeraktivitäten zom sprecha:

Baumfange
An der Vorderen Bergstraße, auf Höhe der heutigen Hausnummer 14, warad damals an ma kloina Hang dicht an dicht 3 oder 4 Kastanienbäum gschdanda. Ond do semmr nuffgrebsld, von Ast zu Ast bzw. au von Baum zu Baum gspronga. Also sozusaga Fangerles in luftiger Höhe.

Freibad


In Schopfloch hodds koi Freibad gebba. Also senn mr nach Oberlenningen oder nach Wiesensteig ins Freibad ganga besser    gsagd mit am Fahrrädle gfahra. Nach Oberlenninga warad des ca. 8 km. Im hinwärts isch’s jo noo ganga. Da hosch nur von dr  Pfulb bis zur Schlatterhöhe da Berg nuff missa. Sonst isch’s bloos bergab oder eba ganga. Hoimwärts war es dann schon a   issle anstrengender. Dass mr nedd die ganze Gutenberger Steige hodd nuffmiasa, senn mir am Ende von Gutenberg durch da  Wald, am Reiterfelsen vorbei, nach Schopfla gloffa. S’Rädle hemmr nadierlich schieba miasa. S’ warad knapp 2 Kilometer. Wo mir dann hoimkomma senn nach onserm Freibadtag ond der Schieberei, war mr halba hee. Schee wars trotzdem.

Ins Tälesbad nach Wiesensteig waren es ca. 10 km. Isch a kleines aber schnuckeliges Freibad schön umrundet von Wald. Also echt gmiadlich. Ond einen schöna Nebaeffekt hodd en Freibadbesuch em Tälesbädla au ghedd. Man isch emmr am Filsursprung vorbeikomma. Lohnt  sich au en Ausflug dorthin. Halba hee waren wir nadierlich au nach dem Tälesbadtag.

Reiterfelsen

Am Reiterfelsa senn mir nadierlich nedd bloos vorbeigloffa Noi, des war au öfters ein Treffpunkt von mir und meine Freind. Oifach a mool naghoggd und in die Gegend glodzd. Gut, später ab einem gewissen Alter war dann als au emmr a Kistle Bier drbei. Und Fangerles henn mir do nadierlich au gespielt. War jetzt nedd ganz ogfährlich aber als junger Kerle, hosch Dir da koin Kopf drüber gmachd was hätte bassiera können. Es ist au nix Schlemmeres bassiert. Oimool isch dr Peter Gunzenhauser nagfalla (allerdings nedd von ganz oben) ond hodd einen jesas Schmarra am Bagga ghedd. I glaub die Narbe hodd ihn voll sein Leben lang begleitet.

Ond sonst...
Da mai Ähne ond Ahna sehr bald die Landwirtschaft uffgeba henn, hodd mai Ahna immer beim Nachbar, em Maiers Hans gholfa. Der hat einen großen Baurahof ghedd. Ond do hann i halt au viel uff de Felder und Äcker mitgholfa. Ab einem gewissen Alter hann i dann au immer mit dem Bulldog auf am Feld norefahra derfa und die Andere henn dann Heu, Emd, Woiza (als nedd des Bier), Gerste oder au Hafer uffglada. Schee war aber auch immer s veschbra. Selber gebackenes Brot, mit Blut- oder Leberwurschd, a Essiggirkle ond a Gläsle Moschd - ein Traum. Mit ist mal das Blutwurstbrot en Acker naigfalla. Dr Hans hodds uffghoba, mit der hand a bissle drübergfahra, ond dann hodd er mirs wieder gebba und hat gemeint: “Des kaasch jedzd wieder essa - Dreck macht fett”. An was für Kleinigkeiten man sich doch noch so erinnert.

Wo ich dann noch a bissle älter war, bin ich dann lieber mit am Horst “Icke” Allgaier aufs Feld. Dr Horst war zamma mit am Heinz Mall mein bester Freind. Und da hann i nicht bloß uff am Acker fahre derfa, sondern au durch da Flecka bis zu ihm hoim. Hätte ich ja eigentlich nicht dürfen, aber von de Schopflanger hodd da keiner was gsagd ond Polizei hosch in Schopfloch so gut wie nedd gseah. Die Polizeiwache war in Oberlenningen, und wenn ein Polizist nach Schopfloch komma isch, dann bloos um beim Metzger Dietz was einzukaufen.

Aber halt amoole. Oimool war d Polizei uff jeden Fall da. Dr Horst, dr Heinz und i warad auf dem Weg zum Horst zum Kartla. Wie mir dann am Rathaus vorbeikomma senn, henn mr gseah, dass es im Häusle hinterm Rathaus brennt. Hemmr nadierlich glei s Glas am Feuermelder, der war glücklicherweise glei am Rathaus angebracht, naigschlaga ond uffs Knöpfle druckt. Die Freiwillige Feuerwehr von Schopfloch isch dann auch recht schnell da gwesa ond hend mit löscha agfanga. Den Löschvorgang henn mr dann nedd bis zum Schluss aguggd, sondern sind weiter zum Kartla zum Horst. Ond wie mir dann so gmiadlich benoggld henn, geht zmool die Küchentüre auf und zwei Polizisten sind raikomma. Die henn uns dann verhört und waren der Meinung, das mir des Feuer selber glegt henn. Des war scho ein Schreck. Später haben sie dann rausgfonda, dass zwei Andere Knallfrösche en d Schuir naigschmissa henn.

Damals hodds bei meiner Ahna und beim Ehne noch keine Zentralheizung gebba. Geheizt hat man mit Holz. Und das musste zunächst mal beigeschafft werda. Mai Ahna hodd von dr Gmoid einen Holzschein ghedd. Mit dem durfte man in einem bestimmten Wald dann das Leseholz sammeln. Also Holz, des am Boda romliegt. Da hann i meiner Ahne emmer gholfa. Wie der Wald hoisst weiß ich gar nicht mehr. War auf jeden Fall zwischen dem Wanderparkplatz Bahnhöfle und der Ruine Reußenstein. Morgens um Viere senn mr uffgschdanda und die ca. 3 Kilometer zom Wald gloffa. Holz gsammelt, scheene Beiga gmachd ond gega Mittag rom hats ons der Maiers Hans mit am Bulldog uff am Anhänger hoimgfahra. Einmal hann i ein jesasmäßiges Glück ghedd. Dr Hans war eine halbe Stunde überfällig, und da ich an dem Daag mai Fahrrädle drbei ghedd hann, hat d’Ahna gmoind, dass ich en Flecka naifahr ond nach dem Hans schaue. Und wie ich dann ca. 2 km Richtung Schopfla gfahra war, isch dr Hans komma. Ich mit dem Fahrrad dreht, leider nicht nach hinten guggd, ond glei von einem Auto voll uffgmischt worda. S’Rädle isch rechts en Straßagraba gfloga und ich bin uff dr Motorhaub glandet. Runtergrutscht bin ich dann erst, als des Auto zum standa komma isch, sonst hätte es schlimmer ausgehen können. So isch glücklicherweise nicht viel passiert, lediglich einen Fengernagel hat mich der Crash koschdad ond s’Rädle war auch noch fahrtüchtig.

Ond baut hemmr au. A wunderschöne Hütte am Waldrand gleich in der Nähe vom Schenderloch, in dem die Schopflanger ihren Müll entsorgt henn. So hodd man damals zu der Müllhalde gsagt, heute heisst das Recyclinghof Schopfloch. Und en dem Schenderloch hosch alles für onser Hütte gfonda. Pfosten und Bretter für außen und auchTeerpappe fürs Dach. Für den Innenbereich a Tischle und zwoi Bänkla und sogar ein Kanonenöfele für den Winter zum heizen. Gefahr einer CO2-Vergiftung hat nicht bestanden, da wir mit ma Ofenrohr fachmännisch einen Abzug gschaffa henn. War richtig gemütlich. Sind wir oft drin gsessa und henn gaigld und bennoggld oder anander au bloos en Käs vrzehld. Ewig lang hat das Glück mit unserem Häusle allerdings nicht gehalten. Henn doch bei Nacht so a paar granadamässige Schoofseggl unser Hüttle da Berg nonder gschmissa. A neues henn mir dann nicht mehr gebaut.

So, und jetzt wartet Ihr bestimmt noch auf ebbas, wo ich bisher noch nedd druff eiganga ben. Des hat natürlich die Hauptrolle in unseren Freizeitaktivitäda gschpield - ond bekanntlich kommt’s Beschde zum Schluss, nämlich:

 Fussball
Der Fussballplatz vom TSV Schopfloch war, zumindest noch in den 50’er Jahren, auf der “Schmiede”, eine Flächenbezeichnung in der Nähe vom Otto-Hoffmeister-Haus. Des war ons Jonge nadierlich zu weit zum laufa. Wegen dem haben wir überwiegend uff dr Schoofwoid zwischam Schoofhaus und em Bulza (Name eines Waldgebiets) gespielt. Da gings nicht grad eben zugange sondern man hat zum Teil dr Berg nuff und nadierlich dann au wieder nonder gschbield. Als Tor hat man, wie damals üblich, zwoi Schdegga naigschdeggt bzw. zwei Kleidungsstücke hingelegt. Gab dann halt immer mal Diskussionen, ob der Ball jetzt drüber ganga isch oder drenn war. Man hat sich aber doch immer geeinigt.

Derr Start in meine Schopflocher “Fussballkarriere” war allerdings nedd ganz optimal. Beim ersten Mal, wo i hann mitspielen derfa, habe ich ins Tor gedurft bzw. missa. Erster Schuss auf mein Tor, Ball super sicher gefangen. Dann kam aber der Lapsus. Ball nedd aus dr Hand abgschlaga sondern zum Abstoss hingelegt, a bissle rückwärts gloffa wegen dem Anlauf zum Abstoss. Ond was isch dann passiert? Dreimol dürft Ihr raten. Der gegnerische Stürmer (sein Namen weiß i nemme) hat den Ball nadierlich ins Tor geschossen. Daraus ergab sich dann mit maim Mannschaftskamerada (Namen woiß i au nemme) folgender Disput (G=Gegner, MK= Mannschaftskamerad):

G: “Tooooor!!!!” MK: “Des Tor zähld jedzd fai nedd.” G: “Dr Ball war frei, also ällas noch de Regla, des Tor muaß zähla”. MK: “Des zähld nedd, weil dr Soos (war mein Spitznama en Schopfloch) des nedd gwissd hodd.” G: “Gwissd oder nedd gwissd - Regel isch Regel ond wega dem gilt’s.” Daraufin hat sich mein Mannschaftskamerad seinen Ball gschnappt ond gmoind “I gang jedzd mit maim Ball hoim ond ihr kennad dann noch de Regla schbiela.”

Da Lederbälle zu der Zeit ziemlich rar waren, war des Fussballspiel damit beendet, weil koiner mehr en Ball drbei ghedd hat. Für mich war das natürlich ein Absturz in der Fussballhierarchie. Ziemlich lang benne immer als Letzer gewählt worden bzw. war halt am Ende vom Wählvorgang noch übrig. Da ich nemme hann ins Tor derfa (miassa), habe ich mich als Feldspieler aber doch recht bald in der Hierarchie nach oba gschaffd bzw. kickt.

Noch was zum Auswählen der Spieler. Wer als erster einen Spieler aussuchen durfte, haben zwei mit Hennadäbberla ausgelost. Die senn sich dann in einem gewissen, frei wählbaren, Abstand gegenüber gschdanda ond henn abwechselnd die Ferse des einen Fusses vor den großen Zeh des anderen Fusses gestellt. Ond wessen Fuss am Schluss nemme en die Lücke bassd hodd, hat verlora ghedd und der Sieger hat als erschdr wähla dürfa.

Als dann dr TSV Schopfloch einen neuen Fussballplatz em Kämerle griagd hodd, senn mir nadierlich au do zum kicka hin. War nemme so weit wie en d’Schmiede, bloos no so ca. 1,5 km. Des hemmr dann guad z’Fuass oder au mit am Rädle gschaffd. Vor allem hemmr do dann au richtige Tor ghedd, wenn au ohne Netze. Des war dann für die Mannschaft, die des Tor vor der SAV-Hütte hodd hiada miassa, a bissle bleed. Do isch’s hinter dem Tor glei ziemlich stark bergab ganga. Do hosch manchmal ganz schee zom schaffa ghedd, bis der Ball wieder oba war. Am beschda war es, wenn sich der Ball in irgendeinem Gestrüpp verfanga hodd. Aber damals hemmr halt noo was druff ghedd, gell!!

Was die wärmere Jahreszeiten angeht, gäbe es jetzt noch viele Gschichdla zom vrzähla. Doch i will’s jedzd amool guat sein lassa. Weil jetzt kommt ja auch noch dr...

 Winter

Ja, liabe Leit, des warad domools halt noch Wendr. Nedd bloss ein paar Tage, noi dr Schnai isch wochen- wenn nedd monatelang glega. Vor den Häusern und am Straßenrand hat er sich teilweise meterhoch aufgetürmt. Manchmool hodds so viel Schnai ghedd, dass man aus am Flecka nausgahra hodd miassa, damit s’wieder a bissle Platz gebba hodd. War nadierlich ideal für ons Jonge. Da hosch super Iglus ond au große Schneemänner baue kenna.

Aber mai erste Wintersportart war’s Schlittafahra. Die beschde Abfahrt war die ganze Vordere Bergstrasse nonder. Des warad dann so ca. 400 m. War zwar au a Autostrooß, aber Angst, dass a Auto komma hedd kenna, hast du nich hann braucha. Die Strooß isch nedd geräumt worden ond so isch faschd eh koi Auto nuffkomma. Die oinzige wo die Schlttafahrerei gschdörd hat, war d’Flaschnere. Die hodd emmr Asche uff die Strooß gleerd, dass halt die Schlidda zom standa kommad. Hat aber nicht viel gnützt. Zwoi- dreimool a scharfe Kurv vor der Asche dreht, ond scho war die Bahn wieder frei.

Apropos Flaschnere. Uff am Land war das so, dass die Frau nach dem Beruf des Mannes benannt wurde. D’Flaschnere war also die Frau vom Flaschner. Und die Tochter von den Beiden war die Flaschner Els (Elsa) ond zwar au dann noch, als sie bereits verheiratet war. Mai Ähne war Schäfer, also war mai Ahne d`Schäfre ond mai Mutter die Schäfers Marie. Ond so war’s eigendlich bei allen handwerklichen Berufen.

Was mich dann noch immer fasziniert hat, war die schwäbische Gesprächseröffnung. “So, duasch Gräla macha”, “So, bisch am Strooß kehra” oder “So, duasch Feschdr butza”. I hann emmr dengd, des sieht man doch, was der (die) Andere macht. Aber wie gsagd, hat wunderbar daugd om ens Gespräch zom komma. Jetzt aber wieder zom Wintersport...

Nach dem Schlittenfahren kam dann das “Alpinskifahren” sofern man auf dr Alb von alpin sprechen konnte. Abr man hat soviel glernt, dass mr später hodd druff aufbaua kenna. Bevor man jedoch an dr Pfulb oder am Renzahau war, isch erschd amool Langlauf angesagt gwesa. Zur Pfulb warads ebbas über oin Kilometer ond zom Renzahau ca. anderthalb. Des ging domools mit dene Kabelzugbindunga ganz oifach. Hinten an der Bindung ausgehakt und schon hodd mr Langlaufski ghedd.

Domools hodds ja noch koine Skilift ghedd. Der Schlepplift Pfulb isch erst 1963 gebaut worda. Ab wann es am Renzahau einen Skilift gebba hat weiß ich echt nemme. Auf jeden Fall hat es dort aber mal schon seit 1927 eine Sprungschanze gebba (s. Foto rechts). Den Schanzarekord hodd dr Willy Allgaier mit 34 m ghalda. Arg weit ist es damals also nedd ganga. Aber immerhin, gell. Mitte 1953 isch se dann wega dem Bau der Kreisstrasse nach Wiesensteig abgrissa worda. Ich meine aber, dass der Schanzatisch scho no a zeitlang da war.

Jetzt aber wieder zom oigana Skisport. Also erst mal Langlauf bis zur Piste. Buggl nuff laufa, rafahra - nuff laufa, rafahra, on des I woiss nedd wie viel Mool. Wenn mr gnuag ghedd hodd, aus den Skiern wieder Langlaufski gmachd ond hoimgstoggld. Doo hosch em obnads gwissd, was da doa hosch.

A weitere Sportart war Schanzasprenga. Also nedd auf der vom Renzahau, noi, mir haben uns onsre Schanza selber aus Schnee baut. Seinerzeit hodd do jeder dr Max Bolkart oder dr Helmut Recknagel sein wollen (wer nicht weiss wer dia senn kann ja googla). Damals hatten wir ja alle noch Holzski. Bei denne Schanzenwettbewerb hodds dann schon hin und wieder amool en Skisalad gebba. Dann hosch aber keine neuen Ski griagd. Noi, mit dem brochana Ski isch mr zum Flaschner und der hat ihn dann “blecheld”. Des hoisst Bruchstücke zammagfügt, a Blech drom rom gemacht, festgschraubt und der Ski war bereit für neue Abenteuer. Isch dann halt nemme so gut gloffa, aber des war egal, Hauptsach man hat wieder fahren können.

Nadierlich henn die kalte Winter auch Nachteile ghedd. Die Skibekleidung von damals kannsch nicht mit der heutigen vergleichen. Domools hosch Wollsocka, Wollhandschuh, eine Stoffhose und einen stinknormalen Annorak angehabt. Ond die Skischuhe warad au nedd grad des Highlight. Wenn es dich also a paarmal gschmissa hodd, warsch bätschnass. Eiskalte Finger und Zehen hosch gehabt. Ond wenn du dann in die warme Stub komma bisch, mai lieber Herr Gesangsverein, da hodds dich aber jesasmässig gneglad. Hat uns aber am andra Tag nedd davon abghalda wieder zom Skifahra zom ganga.

Oagnehm im Winter war auch der Toilettengang. Bis Ende der fuffzger Jahre hodds bei maim Ähne seim Haus bloos a Plumpsklo em Garda ghedd. Do hosch dann für den Stuhlgang durch da Schnee stapfa miassa und grad warm war’s en dem Klohäusle nadierlich au nedd. Guad, wenn da bloos hosch bronza miassa, hosch des in da Soichhafa gmachd. Den hodd Ahna dann immer zum Schlafzimmerfenster nausgleert. Nadierlich nedd auf die Strasse. S’Schlafzimmerfenster isch hinten in den Garten naus ganga.

Ond sonschd no so...

1957/58 haben meine Eltern en dr Roßgasse a Heissle baut. Beziehungsweise baut hodds an sich faschd em Alleingang mai Opa. Der war nämlich Maurermeister ond hodd was ganga isch, selber gmachd.

Apropos Heissle baua. Da gibt es a Lied vom Ralf Bendix, mit einem Refrain der ons Schwoba a bissle uff d’Schippe nemmd. Den will ich euch nedd vorenthalda: Schaffa, schaffa, Heissle baue, ond nedd nach de Mädle schaua. Und wenn unser Heissle stohd, dann gibts no lang koi Ruh, ja dann spare mir, da spare mir für en Geissbock und a Kuh.

Nachdem s’Haus fertig war, senn mai Oma ond Opa dort eizoga. Bis dahin henn se bei Gußmanns ziemlich beengt en MIete gwohnt. Boide henn onda ihr Reich ghedd, ond oba meine Eltern. Au i hann dort a oiges Zimmer ghedd. I hann aber weiterhin bei Ahna ond Ähne gschlofa, au wenn ich dort ens Gräbale hann liega miassa (derfa).

Des Haus vom Ähne ond dr Ahna war, was die Wohnfläche aganga isch, halt nedd so geräumig. Wenn da zur Hausdier nai bisch, isch links nomm glei en Stall ond von dort aus en d’Schuir ganga. Rechts nomm war die “ondra Stub”� ond wenn da weiter ganga bisch, isch glei dr Mooschdkeller komma. En dr “ondra Stub” hat mai Patentante, von mir Dandl genannt, gwohnd. Des Schicksal hodds nedd guad gmoind mit meiner Dandl. Gheiradad hodd se 1943 ond zwoi Wocha nach der Hochzeit isch ihr Mann im Krieg gfalla. Gheiradad hodd se nie mehr ond hat bis zu ihrem Tod en der “ondra Stub” gwohnd. Au ihr Sterba am Krebs Mitte der 60’er Johr war en oinziger Leidensweg. War aber ein herzensguter Mensch mai Dandl.

Zur Hausdier nai, d’Schdiaga nuff ond gradaus weiter, dann bisch scho en dr Kuche gwesa. Noch de Schdiaga nach rechts ond glei nach links warsch en dr Wohnstub. Ond links davon war’s Schloofzemmr von dr Ahna ond em Ähne. Wenn man an dr Wohnstub vorbei gloffa isch, dann ging’s glei Schdiaga nuff zur Behne.  

Mai Bäsle, die Helga, war genau so oft z’Schopfla wie i au. Ond da sie zwoi Johr älter war als ich, hodd sie des Vorrecht ghedd, uff am Sofa en dr Wohnstub zom schloofa. Mir isch dann hald bloos no s’Gräbale blieba. Hodd mi aber ehrlich nie gschdeerd.

Ond was hodd mr em obnads so gmacht? En Fernseher hodds koin gebba, geschweige denn en Computer oder ein Handy. Also hat man die Zeit so romgriaga missa. Ond des hat ganz gut geklappt, indem mr mitanander gschwädz hodd. Am beschda war’s, wenn mein Onkel Fritz da war.

Weder mein Vaddr noch meine boide andere Onkel, dr Otto und dr Hans, henn jemals was vom Krieg vrzehld. Das wr beim Fritz was Anderes. Er hat aber au einiges erlebt ond mir jonge sind ihm faschd an de Lippen geklebt.

Dr Onkel Fritz war a ganz a wiefer. Der hodd sich immer irgendwie durchgschlängelt. So au en dr russischa Gfangaschaft. Do henn se en Ofenbauer gesucht, der bei den dortige Baura die Öfen gmauert oder instandghalda hodd. Dr Fritz hodd sich glei gemeldet, obwohl er seiner Lebdaag no koin Ofa baut ghedd hodd. Hat aber doch scheint’s gut funktioniert, so dass er gegenüber den Anderen eine “relativ” entspannte Zeit in der Gefangenschaft hatte.

Davon henn mai Ahna ond Ähne nix gwisst. Die henn nämlich gmoind, dass dr Fritz gfalla wär. Oiner von Schopfla, der en dr gleiche Einheit dient hodd, war im Heimaturlaub bei denne ond hodd gsaid, dass dr Fritz bei ma Angriff neba ihm verschossa worda isch.

I woiss nemme, wann er dann entlassen wurde. Uff jeden Fall isch r zmool vor der Haustüre gschdanda. I kann mir gar nedd vorstella was do em maim Ähne ond dr Ahna vorganga isch.

Außer dr Verwandschaft, senn nadierlich au andre Leit uss am Flegga auf a Gläsle Mooschd ond zom schwätza vorbeikomma. Regelmäßige Besucherin war au d Fleggabadsch (Namen schreibe ich jetzt mal keinen rein). Die hodd nadierlich immer auf dem laufenda sei miassa. Au do hann i immer gern zugehört, weil da hodd mr scho was für’s Leba glernd. Oi klois Beispiell: Dr Jungbauer von nebenan: “I heirat amool a Scheene, dui isst au nedd meh als wie a andere”. Drauf mai Ähne: “Denk abr dra, s isch ällaweil a Koschdafroog. Bei de selle musch drvor meh inveschdiera”.

Und wenn koiner da war, hanne mit mainr Ahna gaigld. Pro Spiel hemmr emmr om 5 Pfennig gschbield. Gwonna hann i so gut wie nie, weil mai Ahne bschissa hodd wie d Sau. Am andra Daag hann i allerdings meine Fünferla immer wieder zurückgekriegt. Oin Vorteil hodd des gaigla uff jeden Fall ghedd. I hann noch bevor ich en d Schul komma benn, uff 101 zähla kenna. Für Nichtgaigler: Wer zuerst 101 Punkte zusammen gehabt hat, hodd gwonna.

Mai erschde Zigarette hann i nadierlich au z‘Schopfla graucht. Die erschde war aber eigentlich gar koi Zigarett, sondern a Hoddasoile. So henn halt mir Kerle drzu gsagd. Korrekte Bezeichnung ist ”Gemeine Waldrebe” oder auch “Niele” , die mir ons zrechtgschnitta und dann geraucht henn. Die erschde richtige Zigarett war a Reval. Die hodd mai Opa grauchd ond zur Weihnachtszeit a Schnürle om die Reval rombonda ond dr Christbaum drmit gschmückt. Von da hann i mir no emmr mool oine stibitzd. Isch irgendwann nadierlich uffgfloga. Hodd dann en riesiga Ärger mit meiner Muadr geba. Hodd aber nedd viel gnützt. I rauch heid noo.

Dreimool derfadr jedzd rooda, wo i main erschda Balla ghedd hann. Richtig!! Au z’Schopfla. Ganz genau gesagt, em “Schiller”. Genau gnomma hat er “Berghhaus Friedrich Schiller” ghoissa, aber Schiller war halt einfacher. I glaub i war 14 ond hann 4 Halbe ghedd. Damals hat man das mit dem Jugendschutzgesetz nedd so genau gnomma. Ond dann habe ich en Affa em Gsichd ghedd, der sich gewaschen hat. Wo i drhoim war, also bei Ähne ond Ahna, hann i glaub zu jedem Fenster nauskotzt. Als i dann am andra Morga en d’Küche komma ben, hodd mai Mama beriets mit ma Fläschle Bier auf mi gwardad. “A Konterbier duad emmr guad”, hodd sie gmoind. Dann hann i glei nochmal spugga miassa. Ond was hann i draus glernt. Nix!!! I drenk heit no gern a Bier - ond manchmal au no ois oder au zwoi über da Durst.

Und da koiner ewig lebt, komme ich jetzt zu den traurigen Seiten des Lebens bzw. zum Sterben. Da ich keine Sterbeurkunden gefunden habe, kann ich die Todestage nur aus meinr Erinnerung wiedergebba.

Als erschdes hodd mai Ahna im Frühjahr 1964 des zeitliche gesegnet.

Ond des isch wirklich saubleed gloffa, andersch kann i des gar nedd ausdücka. Mai Ahna hodd sich ihre Hühnerauga emmr mit de alte Rasierklinga von maim, Ähne ausgschnidda, obwohl die schon rostig warad. Oimool hodd se zu tief naigschnidda, so dass es bludad hodd. Des bluda wär ja nedd schlimm gwesa, aber es hodd leider au a Blutvergiftung gebba. Da man ja wega so einer “Kleinigkeit” nedd zom Doktor rennd, wars hald schon zu spät, bis mrs festgschdelld hodd. Sie isch dann ens Krankenhaus nach Kirchheim/Teck komma, wo dann festgestellt wurde, dass nur noch a Amputation als Behandlungsmöglichkeit übrig bleibt. Aus heutiger Sicht hodd se dann aber alles richtig gmacht. En dr Nacht vor der Operation isch se friedlich eigschloofa. Damals wars für mi aber doch recht schlemm, dass se nemme da war. Do hann i au Rotz ond Wasser gheild.

Dr Leichaschmaus war dann en dr Lenda (Gasthaus Linde).Ond do hodd mai Ähne zu mir gsagt: “Gell Dieter du kommsch jedzd abr trotzdem noo”. Des hann i dann versprocha. Jedzd wars dann halt so, dass im Laufe der Zeit, meine Interessa doch en a andre Richtung ganga senn. Zudem hanne dann ja auch noch aktiv Fußball beim Sportbund gschbield. Wega dem senn meine Besuche z’Schopfla doch immer weniger worda. An zwoi Sätz von maim Ähne kann i mi noo sauguad erinnern. Wenn mr, bevor i s’Fußballspiela agfanga hann, früher ganga senn hodd’r gmoind: “Des ischd jedzd wia nochher”. Ond nach dem Start meiner “Fußballkarriere: “Ond des ällas bloos wega dem Herrgottsfußball”.

Ganz friedlich eigschloofa isch’r dann Ende 1969. Ond jedzd schicke nomool a ganz dickes dankeschön zu maim Ähne en da Himmel. Weil ohne main Ähne, hädd i des jetzt gar nedd schreiba kenna.

Nach dem Mezga, hodd’s jo emmr a Kesselfloisch gebba. Meine Lieblingsteile warad do emmr s’Schwänzle ond d’Fiaßla. En denne Fiaßla sind einige Knöchla drenn gwea ond man hat beim abnagen saumässig uffbassa miassa. Oimool hann i nedd uffbassd ond mir isch so a Knöchle im Hals stecka blieba, dass ich koi Luft mehr griagd hann. Ich war schon ganz blau em Gsichd, und dann hodd mai Ähne mit seim Finger des Knöchle nadruggd. S’hoss a bissle bludad aber i hann wieder Luft griagd. Mit derra Aktion hodd er mir s’Leba greddad.

Nochdem mai Ähne gstorba war, bin ich so gut wie gar nemme z’Schopfla gwea. Au nedd 1971 zur Beerdigung von maim Opa. Da war ich allerdings en Pfulladorf beim Barras und zum Beerdigungstermin leider uff dr Krankenstation.

So des war’s dann für das Erste von Schopfla. Weiter geht es dann gegen später nomool mit “Schopfla .